Vom 03. bis 06. April 2017 unternehmen wir eine Reise zur TSG 1899 Hoffenheim. Es ist die erste inklusive Auswärtsfahrt in unserer Vereinshistorie, denn nicht nur Rollis mit deren Begleitpersonen waren dabei, sondern auch Fans mit Hör- und Sehbehinderung sowie eine Flüchtlingsfamilie aus Syrien. Unser Chef Kim Krämer hat alles im Vorfeld organisiert, von der Hotel- und Busbuchung bis hin zu den verschiedenen Veranstaltungen während der vier Tage. Unterstützt wird er von Charlie Mildenberger von der TSG 1899 Hoffenheim, der unsere Gruppe mit ausreichend Zusatztickets versorgt und die Organisation vor Ort übernimmt. Dank des großartigen Engagements der Gebärdendolmetscherin Jacqueline Horn, die die ganze Zeit über zuverlässig zur Verfügung steht, ist auch Martina Bechtold, Vorsitzende des Red Deaf Fanclubs der Gehörlosen, immer auf dem Laufenden. Untergebracht sind wir im Seminarhotel der Manfred-Sauer-Stiftung in Lobbach, die speziell für Querschnittgelähmte barrierefrei ausgestattet ist.

Die Anreise gestaltet sich problemlos. Gleich am ersten Abend beehrt uns Charlie Mildenberger in Begleitung von Mitgliedern des integrativen Fanclubs der TSG. Außerdem dabei: Christiane Herpel, Leiterin Arbeitsintegration im Berufsbildungswerk Neckargemünd, wo Kim Krämer die Fortbildung „Kompetent für Inklusion“ absolviert hatte. Am Spieltag geht es dann zunächst zum Jugendzentrum der TSG, wo wir auf viele Mitglieder des integrativen TSG-Fanclubs treffen, allesamt Fans mit einer geistigen oder mehrfachen Behinderung. Bei einer Tasse Kaffee und einem Stück Kuchen unterhalten wir uns angeregt über das kommende Spiel am Abend. Auch die Prominenz der beiden Vereinen TSG 1899 Hoffenheim und FC Bayern München ist zu diesem Nachmittag gekommen: TSG-Stürmer Philipp Ochs, Stadionsprecher Mike Diehl, der zweite Vorsitzende der TSG Kristian Baumgärtner, FCB-Direktor Raimond Aumann, der Teamleiter der Fan- und Fanclubbetreuung Markus Meindl und der ehemalige FCB-Sportdirektor Christian Nerlinger. In ihren Grußworten kommt die große Sympathie zum Ausdruck, die den vielfältigen Maßnahmen für eine Intensivierung der Inklusion gilt, nicht nur im Umfeld des Fußballs. Am Abend dann das Spiel der TSG gegen unseren FC Bayern: Nach einer durchwachsenen ersten Halbzeit mit dem Gegentor folgt ein sehr engagierter zweiter Durchgang unserer Bayern, leider ohne Torerfolg. Für die TSG ist dies ein riesiger Triumph, der noch lange gefeiert wird. Am Mittwoch besuchen wir die Vereinsgaststätte am TSG-Trainingsgelände, anschließend das Technik-Museum in Sinsheim.

Diese Reise bleibt uns noch lange in Erinnerung bleiben, denn sie hat uns die Sinne dafür geschärft, wenn es darum geht, sich für eine umfassende Inklusion zu engagieren. Waren es bisher primär die Rollis, für deren Infrastruktur wir uns einsetzten, so hat sich der Blick bei allen Teilnehmern dieser Reise erweitert. Jeder hat ein Recht auf ein menschenwürdiges Dasein. Ohne ein entsprechendes Umfeld geht es nicht.

An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an alle, die an der Realisierung der Fahrt beteiligt waren.